Der Palmsonntag
leitet die
Karwoche ein, die auch als„stille Woche“, weil
alle Arbeit
ruhte oder als „Heilige Woche“ bezeichnet wird.
Zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem wird seit
dem 6.
Jahrhundert der Palmsonntag
gefeiert. -
Einige alte Bauernregeln besagen:
„Palmsonntag im Klee, Ostern im Schnee. -
Am Palmsonntag Sonnenschein soll ein gutes Zeichen sein“.
Die Vorsilbe
„Kar“ stammt aus dem Althochdeutschen
und steht für
Wehklage und Trauer.
Im
Mittelpunkt der katholischen Palmtradition stand -
und steht
auch heute noch - die Weihe der Palmen. Aber
es gab auch
Palmenbuschen aus Efeu und aus Immergrün,
weit
verbreitet waren Zweige mit Weidenkätzchen, „Palmkätzchen“, die
heute unter Naturschutz stehen. Man ver- sprach sich von den geweihten
Palmen Schutz vor Feuer
und Blitz,
wenn man sie vor das Haus oder in den Garten
stellte.
Gründonnerstag
Im Laufe der Sprachentwicklung hat sich dann im
Deutschen der
Name Gründonnerstag gebildet, obwohl
sein Ursprung
in dem Wort „Greindonnerstag“ zu
vermuten ist.
An diesem Tag wurden die seit Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossenen
Büßer, die „Greinenden“ (Weinenden), wieder in die
Kirchengemeinschaft aufgenommen. Übrigens, vom Gründonnerstag an
verstummen
die Kirchenglocken - nach Volksmeinung
seien diese nach Rom „geflogen“, um dann in der Osternacht frisch
gereinigt und geölt mit ihrem Glockengeläut
die Gläubigen zur feierlichen Messe zu rufen. In den
Tagen
zwischen Gründonnerstag und Ostern ging die
Dorfjugend - zumeist nun aber die MinistrantenInnen -
mit Ratschen zum Gottesdienst, was sich möglicherweise
aus den lärmenden
Abwehrzaubereien aus vorchristlicher
Zeit
entwickelt hat. Einer dieser dabei gesungenen Texte
lautet
folgendermaßen:
„Das ist der Englische Gruß, den jeder Christ
beten muß,
Ave Maria“.
Karfreitag
Die
Katholiken begehen den Todestag Christi in aller Stille
und mit
strengem Fasten. Ein echter Festtag ist er bei den
Protestanten,
für sie ist der „Stille Freitag“ der höchste
Feiertag des Kirchenjahres, der mit einem feierlichen Abendmahl gewürdigt
wird. Jeglicher Lärm, wie Musik und Tanz,
ist verboten. Die Gläubigen litten am Karfreitag in aller Stille
mit und
unterzogen sich vielerlei Geboten, die sich, je nach
Region,
unterschieden.
Karsamstag
Der
Karsamstag zählt in der katholischen Kirche zu den
„Vigilien“,
der Name geht auf das lateinische „vigil“, das
heißt
Nachtwache, zurück. Die Vigilien sind den hohen
Festen
vorangehende Tage: der Karsamstag und der Samstag
vor
Pfingsten. An diesen beiden Tagen wurden die Erwachsenen der Urkirche
getauft, deshalb wird der Karsamstag
auch manchmal
als „Taufsamstag“ bezeichnet. Mit diesem
Tag beginnen
die Vorbereitungen für den freudigen Teil
von Ostern,
er leitet zum triumphalen Fest der Auferstehung über. Ein weit
verbreiteter Karsamstagsbrauch, der
über die Jahrhunderte hinweg allen Anfechtungen trotzte
und auf höchst vergnügliche Weise den Beginn
Osterns |
weit ins Land
hinaus verkündete, war das Osterfeuer. In
einem Brief
des Papstes Bonifatius von 751 findet man die
erste Erwähnung eines solchen Feuers.
Die
Osternacht
Wichtigstes
Ereignis des Osterfestes ist in der Osternacht
die Entzündung
des Osterfeuers vor der Kirche. Einem
alten Brauch folgend geschieht es oftmals durch Feuerstein
und Stahl.
Umgedeutet besagt dieses Ritual, dass auch
Jesus gleich
einem Funken aus dem Steingrab auffuhr. Das
Feuer wird durch den Priester geweiht und die Osterkerze
für die sich
anschließende Ostermesse daran entzündet. Die
Kerze ist festlich geschmückt, wobei in früheren Zeiten niemals die fünf
Weizenkörner fehlen durften als Zeichen für
die fünf
Wunden Christi bei der Kreuzigung.
Ebenfalls in
der Osternacht findet in der Kirche die Weihe
des
Taufwassers statt, welche früher nur am Abend vor
Ostern und Pfingsten vollzogen wurde. Von altersher
dürfen Gläubige sich geweihtes Osterwasser und das Osterlicht mit nach
Hause nehmen.
Entstehung
des Festes - woher kommt unser „Ostern“?
Die Germanen
feierten um diese Zeit ihr Frühlingsfest zu
Ehren der Göttin
Ostera (Ostara, Eostre). Der Name Ostern
leitet sich von dieser germanischen Frühlingsgöttin
ab.
Die führenden
Mythologen nachfolgender Zeiten sprachen
sich dagegen
aus, dass das wichtigste Kirchenfest einen
nichtchrist-
lichen Namen trägt. Sie erklärten dagegen als so
gut wie
gesichert, dass das Wort „Ostern“ auf die Himmelsrichtung Osten zurück
geht.
Seit dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 wird das Osterfest
immer am
Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond begangen. Ostern ist also ein
vom Mondwechsel abhängiges
Fest und erhält
dadurch jedes Jahr einen anderen Termin in
dem Zeitraum
zwischen dem 22. März und dem 25. April.
Zum
Osterfest gehören Osterhase und Osterei
Das Ei ist
Symbol der Vollendung, der Fruchtbarkeit, der
Geburt und
der Wiedergeburt. Die christliche Kirche benutzt das Ei als Symbol für
die Auferstehung Christi. -
Ein Zufall
soll dem Hasen angeblich zu seiner großen Beliebtheit verholfen haben.
Der Osterhase ist durch das
Missgeschick
eines Bäckers entstanden, der ein Osterlamm
backen wollte. Stattdessen kam aus dem Backofen ein Gebilde, das
dem Aussehen nach eher einem Hasen glich, als
dem
beabsichtigten Lamm.
Quellenangabe: Barbara Pohte - „Ostern“, 1989, Gustav Lübbe Verlag GmbH,
Bergisch Gladbach und Frauke Stobbe-Rosenstock,
„Osterschmuck und Osterbräuche“,
1990, Ulmer Stuttgart.
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