Beitrag zum Amtsblatt 45 / 2000 der Gemeinde Werneck


Advent  von Josef Ehrlitzer

Wenns Jahr gäht langsam zu seim End,
na kümmt jedsmal der still Advent.
Un war da nu sein Glaubn hat
un Hoffnung aa auf Gottes Gnad,
da werd da stiller im Advent.

Doch war ner ümmer weiter rennt,
und hernvernochlt dauernd meent,
es dräht si alles ner üms Gald,
dar Mensch it arm auf dara Walt.

Denn unner Laam it bloß Advent
un liecht getrost in Gottes Hend.
Dos sölln mir niemals ganz vergass
un unner Laam danach bemass.

Drüm hofft voul Sehnsucht un Geduld,
äß Gott uns nümmt, trotz Sünd und Schuld
un äß an unnerm Laawesend
stäht die Verheißung vom Advent!

Niklaus - damals

Alles it annerscht - wenn i soch -,
denkt när bloß an Niklaustoch:
Als Bischof oder Weihnachtsmaa
höm sa heut schöane Klääder aa,
toan die Kinner reich beschenk.
Och, wenn i da a früher denk,
damals zu meiner Zeit als Bua
war am Niklaustoch kee soa Getua.

Angst höm mer ghot, dos it fei wahr,
schu davor a Verteljahr.
Ghäßn hat’s bei der kleensta Sünd:
„Wart när, bis der Niklaus künnt!“.
Und die letzta Toch, bevor er kumma,
höm mer uns wärkli zammganumma.
Genützt hat’s ower kaam amal.
Der füft Dezember war a Qual!

Kaam war’s a weng dunkl üm die Häuser,
sen sa rümgerennt, die Nikoläuser.
Ruppracht warn als zwä, drei dabei,
mit Käita rüm - dos war a Gschrei
im ganza Dorf, in alla Gassa.
Mäst höm mer sa nit reigelassa.
Doch warn sa in der Stuwa hin,
höm mer gebat - nu mehr gegrinn.

Zwar hat’s na a poor Öpfl gawa,
vor allem ower höm’s uns ghawa.
Kaam hast a en Apfl hiegelangt,
hast mit der Ruata a poor gfangt.
Die Moadder hat na Schluß gemacht
und hat sa endli nausgebracht.
Va da aa erst - dost kannst mer glää -
ho i mi auf’s Christkindla könn frää. (Ruth)

Der  „Historische Arbeitskreis Markt Werneck“
plant in loser Folge - passend zu den jeweiligen Festkreisen des Jahres - Beiträge und Vignetten verschiedenster Art zu bringen,  je nach Schwerpunkt seiner Aufgabenstellung. - Beginnen möchten wir heute mit unserem Arbeitskreis „Sagen, Geschichten, Mundart“ und Themen zur Adventszeit, gewissermaßen auch als Einstimmung für die Amtsblatt-Leserinnen und -Leser.

Barbaratag - 4. Dezember

Der Adventskranz ist eine Erfindung der Jugend- bewegung und fand in Franken nach dem Ersten, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg, weite Verbreitung in Familien, Kirchen und Schulen. Seit einigen Jahren wird er aber durch die neuartigen Adventsgestelle verdrängt. Nach 1945 wurde durch Flüchtlinge in Franken auch das so genannte Rauchmännle bekannt. In früheren Zeiten kamen grüne, mit Rosen und Lilien geschmückte Tannen- zweige oder -Büsche in die Stuben dann auch an Weihnachten als Christbaumersatz. In anderen Teilen des Landes brach man am Barbaratage die Barbarazweige, Äste von Kirschen, Flieder, Schle- hen, Rosskastanien, ja man brachte ganze Bäume in Töpfen in die Stube, die zu Weihnachten blühen sollten.
                           Aus: „Weihnachten in Franken“.

Die hl. Barbara zählt zu den 14 Nothelfern. Sie ist Patronin der Bergleute, Baumeister, Feuerwehr- leute, Glockengießer, Glöckner, und der Artillerie. Oft wurde sie angerufen bei Feuersnot, stürmi- schen Gewittern, bei Fieber, Pest und gegen den jähen Tod und für eine gute Sterbestunde.

Der hl. Nikolaus zählt ebenfalls zu den 14 Nothelfern. Als Schutzherr der Gefangenen, der Reisenden und Pilger, aller Armen und Hungernden, der Schiffer und Flößer, der Getreidehändler, Bäcker und Kaufleute, der Jungfrauen und gebärenden Mütter, der Apotheker und Juristen und ganz besonders der Kinder und fahrenden Schüler, wird er hoch geschätzt.